Der Pavillon besteht aus schlanken weißen Metallstäben. Im weiten Umfeld des Schlossparks Wendlinghausen erscheint er wie eine Skizze auf grünem Grund, als transparente und kontrastreiche Raumzeichnung. Wie ein Vexierbild ist die Struktur insbesondere aus der Ferne schwer zu erfassen, ihr Status ist offen, er changiert zwischen Pavillon und Bühne, Linienzeichnung und Architektur.
Die Form ist einem luxuriösen Kosmetikverkaufsstand im Hamburger Alsterhaus entlehnt. Unterhalb der Dachkonstruktion befindet sich ein Kranz rosa-violetter Leuchtstofflampen. Dieser wirkt tagsüber wie ein beiläufiges Detail, bei Nacht jedoch hüllt er den Pavillon in einen diffusen, intensiv pinkfarbenen Lichtraum, der eine warme und zugleich aggressive Atmosphäre erzeugt. Durch das Licht erhält die menschliche Haut eine unangenehm blasse Färbung, aus der Hautrötungen stark hervortreten.
Die Skulptur wurde für die Ausstellungsreihe Gartenbühne - Bühnengärten in Ostwestfalen Lippe entworfen, kuratiert von Roland Nachtigäller.
© 2013 Ulrich Genth / Heike Mutter |
