Fotomontage: Ansicht Monument des Grafen Paul de Smet de Naeyer mit Sandhaufen, Wenduine

Le Beau Fort

Monument des Grafen Paul de Smet de Naeyer, ca. 60 Kubikmeter (85 Tonnen) Sand, eine Person mit Schaufel *nicht realisiert

Der Projektvorschlag wurde für die vierte Ausgabe der Kunsttriennale Beaufort, die entlang der belgischen Küste und in der Stadt De Haan-Wenduine stattfindet, entwickelt.
Er befasst sich mit dem örtlichen Denkmal des Grafen Paul de Smet de Naeyer, der zwischen 1896 und 1907 je zweimal Premierminister und Finanzminister Belgiens war. Als konservativer Antidemokrat engagierte er sich gegen die Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Bergbau, das allgemeine Wahlrecht und staatlichen Schulunterricht. Auch nach dem Ende seiner Amtszeit gehörte Smet de Naeyer als Direktor der Société Générale de Belgique zu den einflussreichsten Persönlichkeiten des Landes. Sein Werdegang ist eng mit dem belgischen Kolonialismus verwoben.

Die „bewegte“ Geschichte des Denkmals von der Belle Époque bis zur Gegenwart lässt sich anhand von historischen Postkarten nachvollziehen. Einst stand das Monument im Zentrum einer strandnahen Parkanlage und zeigte Smet de Naeyer der Stadt zugewandt. Das Denkmal würdigte ihn für zahlreiche Verschönerungsmaßnahmen in De Haan und für den touristischen Erfolg des Seebades. In der Zwischenzeit wurde der Platz mehrfach umgebaut, die Figur wurde näher an den Strand gerückt und um 180 Grad gedreht, sodass sie auf das Meer hinausblickt.

Der Entwurf sieht vor, den monumentalen Sockel der Figur vollständig mit Sand zuzuschütten. Um das fragile Gebilde in Form zu halten, wird jemand vor Ort beauftragt, den Sand mit einer Schaufel regelmäßig wieder aufzuhäufen. Dieselbe Person fungiert zugleich als Geschichtenerzähler, der mit dem Publikum Gespräche über die Geschichte des Monuments, den Grafen und die Kolonialgeschichte Ostflanderns führt.

© 2011-12 Ulrich Genth u. Heike Mutter